
26. Oktober, letzte Möglichkeit nach Tüchersfeld ins Fränkische Schweiz-Museum zu fahren und in die Ausstellung „Rockin‘ Franconia – Von Punkern, Rockern & Metalheads“ zu gehen. Gerade noch so erwischt, am letzten Tag waren da natürlich etwas mehr Leute da, das hat aber nix gemacht. Ich hatte mich im Vorfeld nur rudimentär mit der Thematik „irgendwas mit Metall in den 80ern in Weißenohe und Neunkirchen, bla“ beschäftigt, mit dem was da ausgestellt wurde, da habe ich jedenfalls nicht gerechnet!
Anscheinend waren die beiden Käffer damals sowas der Nabel der süddeutschen Metall Community, alles was heute Kult ist oder noch Rang und Namen hat, ist dort mal aufgetreten. Auf dem Tour-Shirt von Motörhead von 1979 ist das recht einfach nachzuvollziehen: Hamburg – Berlin – Bremen – Weißenohe, Wow! Hintergrund war dass in der Gegend damals ca. 40000 amerikanische Soldaten stationiert waren und Nürnberg diese Art von Konzerten nicht wollte, also ist man in das Hinterland ausgewichen.

In dem Bild sieht man die Eintrittskarten aus der Zeit, aber vor allem in Weißenohe ist viel mit Stempeln auf dem Arm gearbeitet worden und so ist vieles heute gar nicht mehr nachvollziehbar. Die Leute mit denen ich dort war, sind, wie ich, größtenteils Tanzaplast Gunzendorf sozialisiert worden, da haben zwar nicht oft so bekannte Bands gespielt, dafür aber jeden Freitag und Samstag Cover-Bands. Tickets gab es da auch keine sondern nur Stempel und der „Stempel vom Samstag in Gunzendorf“ musste unbedingt am Montag früh in der Schule noch zu sehen sein. Das war wichtig.
Selten hat mich ein Museumsbesuch so getriggert, da waren zum einen die vielen Bands, dann dass mir die Sache mit Weißenohe und Neunkirchen überhaupt nicht bekannt war und dass die Ausstellung stark von Forchheimern – Heavy Metal Forchheim, HMF – beeinflusst war. Wow, wow, wow! Dass das alles dann so schnell zu Ende ging und davon heute nix mehr zu sehen ist, ist ähnlich traurig wie die Sache mit Gunzendorf. Aber genau dafür sind ja Museen da. Abgerundet wurde der Ausflug noch mit einem Besuch der Brauerei Held und auf der Heimfahrt konnte ich dann auch noch Halt machen und laufen gehen. Mehr kann man aus so einem verregneten Sonntag nicht raus holen.







